Wissenschaftsminister Boris Rhein zeigt sich erfreut über die aktuellen Teilnehmerzahlen des Modellversuchs zum Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte: Zu Beginn des Wintersemesters 2017/2018 haben sich 150 Studierende eingeschrieben. Das sind 70 mehr als zum Start des Modellversuchs vor einem Jahr. Zum Wintersemester 2016/17 konnten erstmals in Hessen junge Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung auch ohne Berufserfahrung und Abitur ein Studium aufnehmen.
Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Ich freue mich sehr, nach einem Jahr eine erste positive Bilanz unseres Modellversuchs zu ziehen. Ein erklärtes Ziel der Hessischen Landesregierung ist es, die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung zu verbessern. Mit dem Modellversuch setzen wir eine Vereinbarung im Koalitionsvertrag um und folgen den Empfehlungen des Wissenschaftsrats zum Verhältnis von beruflicher und akademischer Bildung.“
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In diesem Modellversuch haben Absolventen mit mittlerem Bildungsabschluss erstmals bereits nach einer dreijährigen anerkannten Berufsausbildung mit mindestens der Abschlussnote 2,5 einen prüfungsfreien Zugang zu allen gestuften Studiengängen an den Hochschulen des Landes. Vorher mussten die Interessenten neben einer abgeschlossenen Berufsausbildung mindestens drei Jahre Berufstätigkeit, eine erfolgreich absolvierte Hochschulzugangsprüfung und gegebenenfalls eine einschlägige Weiterbildung nachweisen.
„Mit dem Verzicht auf Berufspraxis und Hochschulzugangsprüfung räumen wir etwaige Stoppschilder und Sackgassenschilder beiseite. Hessen ist damit unter den Vorreitern auf dem Gebiet der Durchlässigkeit von Bildungsabschlüssen und Bildungswegen akademischer und beruflicher Bildung“, ergänzte Wissenschaftsminister Boris Rhein.
Auch im Wintersemester 2017/2018 ist die Bandbreite der gewählten Studiengänge groß. Sie reicht von Betriebswirtschaft über Bildung und Förderung in der Kindheit, Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau und Informatik, Sozialer Arbeit und Pflegemanagement bis hin zu Weinbau und Önologie, Internationaler Weinwirtschaft und Landschaftsarchitektur.
Unterstützt wird der Modellversuch von einer großen Allianz wirtschaftspolitischer Akteure wie der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), den Industrie und Handelskammern (IHK), den Handwerkskammern und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Modellversuchs soll bis zum Sommersemester 2021 abgeschlossen sein.
„Mit dem Modellversuch ist die Hessische Landesregierung einer dringenden Forderung von Handwerkskammern, IHK, VhU und den Gewerkschaften gefolgt. Wir haben die gemeinsame Überzeugung, dass jungen Menschen, die sich für eine duale Ausbildung entscheiden, auch der spätere Weg zu einem Studium eröffnet sein soll. Ich wünsche den jetzigen Studierenden viel Erfolg und bin überzeugt, dass die Teilnehmerzahlen weiter steigen werden“, so Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.

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